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Ein Bewohner von Pro Seniore im Garten mit Impfpass

Mobile Impfteams nehmen in Freiburg mehr als 10.000 Impfungen gegen das Coronavirus vor
Viel Aufklärung und Begleitung, um Menschen bei der CoronaImpfung mitzunehmen

Die mobilen Impfteams in Freiburg leisten ganze Arbeit: Seit Mitte dieser Woche haben alle berechtigten Menschen in Seniorenwohnheimen, Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkünften sowie Einrichtungen für Menschen mit Behinderung ein Impfangebot erhalten. Seit Januar wurden in Freiburg bei knapp 100 Einsätzen mehr als 10.000 Impfungen vorgenommen.

Mit dem Freiburger Impfmobil wurden bei uns im Rieselfeld 62 stationäre BewohnerInnen und 22 Senioren des betreuten Wohnens bereits im Februar 2-fach mit dem Impfstoff von BionTech geimpft. Damit sind alle impffähigen Personen komplett geschützt. Wir freuen uns deshalb auf die neuen Lockerungen und auf die baldige Rückkehr zur Normalität.

Peter MüllerPressesprecher Pro Seniore

Die mobilen Impfteams (MIT) sind in Freiburg seit dem 8. Januar im Einsatz, zunächst durch das Land gesteuert, seit März durch Stadt und FWTM ein- bis mehrmals pro Woche haben die MITs vom Zentralen Impfzentrum Freiburg aus bis zu fünf Einsatzorte allein im Stadtgebiet angefahren. Die Teams sind nicht nur für ...

Freiburg zuständig, sondern auch für die Landkreise BreisgauHochschwarzwald, Konstanz, Lörrach und Waldshut. In der Stadt und diesen vier Kreisen wurden bei 308 Einsätzen mehr als 38.000 Impfungen vorgenommen.

„Zum frühestmöglichen Zeitpunkt haben wir als Stadt das Heft des Handelns in die Hand genommen. Wir haben die Menschen im Blick, die besonders vor dem Virus geschützt werden müssen. Und der Einsatz der mobilen Teams ist auch ein wichtiger Beitrag zur Prävention. Potentielle Infektionsketten in Unterkünften können so unterbunden werden, damit wird auch die Stadtgesellschaft geschützt. Ich danke allen Beteiligten für die herausragende koordinierende Arbeit. Damit setzen wir neue Maßstäbe“

Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach.

„Wir haben früh angefangen und von Beginn an darauf gesetzt, die Menschen mitzunehmen und aufzuklären. So konnten wir hohe Impfquoten erreichen“

 Katja Niethammer, Leiterin des Amts für Migration und Integration (AMI)

Das AMI koordiniert gemeinsam mit der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe (FWTM) die Einsätze in den Einrichtungen.

Zunächst wurde – noch durch das Land organisiert – in der stationären Pflege geimpft, also in Senioren- und Pflegeheimen, Hospizen und Klöstern. Danach wurden die Einrichtungen in städtischer Koordination, nach den Vorgaben des Sozialministeriums, versorgt. So wurden danach beispielsweise Tagespflege-Einrichtungen, die Einrichtungen der Wiedereingliederungshilfe, Flüchtlingsheime, betreutes Wohnen und Obdachlosenunterkünfte von den Teams angefahren.

Bevor in den Einrichtungen geimpft wurde, hat dort intensive Beratung und Aufklärung stattgefunden. In Flüchtlingsunterkünften liegt die Impfquote derzeit bei rund 40 Prozent der Berechtigten (berechtigt sind Menschen über 16, die nicht schwanger sind). Seit Januar wurden Geflüchtete auf das Thema Impfungen mit Plakaten und direkten Ansprachen durch Sozialdienste und kommunales Integrationsmanagement aufmerksam gemacht und sensibilisiert. Informationen zur Impfung gegen SARS-CoV-2 wurden erarbeitet und den Geflüchteten mehrsprachig in den Einrichtungen mittels Aushängen, Informationsblättern und Anschreiben zur Verfügung gestellt. Ein weiterer Baustein waren frühzeitig geführte persönliche Aufklärungsgespräche. Darüber hinaus wurde für alle Bewohnerinnen und Bewohner die Möglichkeit geschaffen, sich auch bei Ärzten umfassend und fachlich verlässlich zu den Impfungen zu informieren. Hierzu richtete das Amt für Migration (AMI) und Integration in Zusammenarbeit mit dem Verein ehrenamtlicher Ärztinnen und Ärzten der Refudocs Anfang März 2021 Online-Sprechstunden in den häufigsten Sprachen ein. Ärztinnen und Ärzte der Refudocs verabreichen auch die Impfungen in den Unterkünften.

Aus Erfahrung steigt die Impfbereitschaft bei den nicht geimpften Bewohnerinnen und Bewohnern im Nachgang eines Impftermins. Etwa, wenn diese auf Grund von Kontakten zu geimpften Mitmenschen Vertrauen in die Impfung gewonnen haben. Deshalb werden dort auch weitere Termine angeboten, um mehr Menschen für die Impfung zu gewinnen.

"Im Flüchtlingswohnheim "IDA" im Rieselfeld in der Ingeborg-Drewitz-Allee liegt die Impfquote bei den Impfberechtigten bei 40%. Es gibt auch die Möglichkeit noch im Nachgang geimpft zu werden."

 Herr Timmerhoff/Abteilungsleitung/AMI

In den Obdachlosenunterkünften haben sich bislang rund 25 Prozent der Berechtigten für eine Impfung entschieden. Einige wohnungslose Menschen wurden aber auch über ihre Hausärztinnen und Hausärzte geimpft. In den Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe wurde bei der Impfaufklärung vor allem auf persönlicher Aufklärungsgespräche des Sozialdienstes gesetzt. Von Wohnungslosigkeit Betroffene haben tagtäglich vielfältige Herausforderungen zu meistern. Gesundheitsthemen (dazu gehört auch das Impfen) spielen dabei häufig eine nachrangige Rolle. Zudem gibt es eine relativ hohe Rate an psychisch Kranken, die gegenüber Impfstoffen skeptischer sind und mehr Angst vor der Durchführung haben. Auch in den Obdachlosenunterkünften soll es weitere Termine geben.

In Einrichtungen für Menschen mit Behinderung gibt es sehr hohe Impfquoten. Hier wird von Trägern zum Teil davon berichtet, dass sich rund 90 Prozent der Berechtigten für eine Impfung entscheiden.

BKH3

"Im Berthold-Kiefer-Haus werden bald alle Impfwilligen ihre Zweitimpfung erhalten. Wir freuen uns, dass wir am 19. Mai durch das MIT hier in der Einrichtung geimpft werden können!"

Gudrun Dieffenbacher, Einrichtungsleitung Berthold-Kiefer-Haus

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"Die Menschen mit körperlichen Behinderungen im Rainer-Bernhard-Haus wurden bereits am 7. April zum ersten Mal geimpft und zum zweiten Mal am 19. Mai 2021. Beide Male mit dem Impfstoff Biontech. Die Impfbereitschaft ist sowohl bei der Bewohnerschaft, als auch bei der Mitarbeiterschaft sehr hoch. Ein Teil der letzteren hat sich schon früher aus Selbstinitiative aus Priorisierung in Impfzentren impfen lassen.
Menschen mit körperlichen Behinderungen, die aufgrund von Erkrankungen vulnerabel sind, wurden anfangs scheinbar in der Impfpriorisierung vergessen, aber durch hohen persönlichen Einsatz wurde die komplizierte Frage der Zuständigkeit mit Ministerien, der Heimaufsicht, der Kommune und durch den engagierten Einsatz auch vom Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach geklärt. Alle Menschen in der Einrichtung sind sehr froh über die Imfpung."

Joachim Zieske, Einrichtungsleiter, Rainer-Bernhard-Haus, Ring der Körperbehinderten
Foto: Seehstern