Barrierefreiheit Einstellungen
Hitze ist viel komplexer als die Lufttemperatur: Luftfeuchtigkeit, Wind und die Sonneneinstrahlung spielen eine zusätzliche, wichtige Rolle, ebenso Staubpartikel und Pollen.
Schwüle ist problematischer als trockene Hitze.
Bei geringer Luftfeuchtigkeit werden hohe Lufttemperaturen erheblich besser verkraftet als bei Schwüle mit hoher Luftfeuchtigkeit (z.B. in den Tropen). Zwar ist die Schweißproduktion in beiden Fällen ziemlich gleich, aber bei hoher Luftfeuchte verdunstet der Schweiß kaum und dadurch bleibt der Kühleffekt durch die Verdunstungskälte aus.
Im urbanen Raum wird durch die dichte Bebauung, durch Straßen und nicht begrünte Plätze tags viel Wärme gespeichert, in Folge dessen sinken nachts die Temperaturen nicht genügend ab (nicht unter 20 ° C). Man spricht von einem Wärmeinseleffekt.
Wald und Bäume, Parks, Grünflächen und Wasser lindern die Hitzewirkung. Wald hat außer der Schattenspende und Kühlung etliche wichtige Zusatzeffekte als ...
komplexes Ökosystem (CO2- und Wasserspeicher, O2-Produzent, Luftreinigung, Wasserretention bei Starkregen, Lebensraum vieler Arten).
Die Temperatur im Wald wird über den objektiven Kühleffekt hinaus subjektiv deutlich kühler und angenehmer empfunden.
Das Bewusstsein für die Gefahr durch Hitze muss geweckt und Strategien entwickelt werden, um vulnerable Gruppen zu schützen. Besonders gefährdet sind: Säuglinge, Kleinkinder und Ältere über 65 Jahre, da deren Thermoregulationssystem noch nicht/nicht mehr so gut funktioniert.
Eine Überforderung der Wärmeregulation des Körpers führt zu Hitzestau und ggf. zu gefährlichen Herz-Kreislauf-Problemen, auch zu einer Blutverdickung (Exsikkose) mit Beeinflussung der Durchblutung (Mikrozirkulation) und der Gefahr von Thrombosen (Gerinnselbildung, Blutpfropf).
Die Schädigung geht über den thermischen Effekt hinaus und ist abhängig von der Luftfeuchtigkeit und -bewegung, der körperlichen Aktivität und Bekleidung und von der individuellen Konstellation (Ernährung, Stress, Schlafgewohnheiten, Kühlung der Innenräume, Flüssigkeitsaufnahme). Vulnerable Personen können schon am ersten Tag auf Hitze negativ reagieren, während Nicht-Vulnerable erst nach ca. 3 Tagen Hitzefolgen spüren.
Rieselfeld ist ein Hotspot-Stadtteil Freiburgs mit laut Freiburger Klimaanpassungskonzept ungünstiger Prognose für die Zukunft. Rieselfeld ist dazuhin schon heute von weiteren Hotspots umgeben (Haid, Weingarten, Haslach), wodurch Summationseffekte entstehen. Auch Dietenbach wird ein weiterer Hotspot werden. Dazuhin werden für die Dietenbach-Bebauung 4,4 ha vom DietenbachWald abgeholzt und 170 ha landwirtschaftliche Flächen und Wiesen versiegelt. Durch die geplante, sehr dichte Bebauung entsteht eine weitere große Wärmeinsel auch mit negativen Folgen für die Nachbarstadtteile, die alle bereits jetzt schon thermisch belastet sind.